Tsuso

Tsuso
Chinesische Malerei auf Markpapier

Sonderausstellung
13. September 2020 – verlängert bis 27. Juni 2021

Der Begriff „Tsuso“ bezeichnet die fein gemalten, meist kleinformatigen Bilder, die unter dem Eindruck der stetig steigenden ausländischen Präsenz im China des frühen 19. Jahrhunderts in Guangzhou (Kanton) in großer Zahl angefertigt wurden. Als beliebtes und preisgünstiges Souvenir fanden die Malereien mit ihren typischen Sujets reißenden Absatz bei den zahlreich in die Stadt strömenden europäischen und amerikanischen Handelsreisenden.  Kaufleute und Seefahrer trugen so einen Blick auf China in die ganze Welt, der bis heute nachhallt. Die Extravaganz dieser Kunstform endet jedoch nicht mit der feinen und detailreichen Ausgestaltung der Gouachen. Der Malgrund selbst stellt eine weitere Besonderheit dar. Anders als bei klassischem Papier aus Holz- und Pflanzenfasern wird der Malgrund dieser kleinen, liebreizenden Bilder direkt aus dem Mark des immergrünen Reispapierbaumes (Tetrapanax papyrifer) herausgeschnitten. Der Effekt, den das Material auf die Bildwirkung hat, macht dieses Genre der Malerei zu einem außergewöhnlich plastischen und einfach hinreißend ästhetischen Erlebnis.

Die Ausstellung präsentiert erstmals eine Auswahl von mehr als 80 dieser teils nur wenige Zentimeter großen Malereien aus den museumseigenen Sammlungen.